Soziales und Gesundheit

Gevelsberg wird – wie viele andere Städte in Deutschland – älter und vielfältiger. Auch ältere Gevelsberg*innen möchten möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Daher ist es wichtig, insbesondere die häusliche Pflege, Dienstleistungen und Versorgung sicherzustellen. Eine Förderung von Senior*innen-Wohngemeinschaften und betreutem Wohnen sollte im Vordergrund stehen. Auch ein gutes Quartiersmanagement ist hier unabdingbar, denn die Quartiersarbeit ist generationenübergreifend, integrativ und inklusiv.

Zugezogene oder zugewiesene Migrant*innen werden in Gevelsberg nach Kräften unterstützt und integriert. DIE GRÜNEN sehen das als bereichernd und menschlich notwendig an. Wir sehen gleichwohl auch die Schwierigkeiten, das erfolgreich zu tun, und unterstützen gerne die vielfältigen ehrenamtlichen Engagements in unserer Stadt. Wir setzen uns dafür ein, dass Gevelsberg sich zum sicheren Hafen im Sinne der Initiative „Seebrücke“ erklärt. Wir möchten als Stadt im Namen der Bürger*innen für die Entkriminalisierung der Seenotrettung und neue staatliche Rettungsmissionen eintreten.

Wie in vielen anderen Kommunen sind auch in Gevelsberg Frauen oft nur auf dem Papier gleichberechtigt. Frauen leisten auch hier vor Ort ein Vielfaches mehr der unbezahlten Familienarbeit (Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen). Das Landesgleichstellungsgesetz hat die geschlechtergerechte Sprache für alle öffentlichen Texte festgelegt. Dies ist keine sprachliche Kosmetik, sondern ein wichtiger Schritt zur Gleichstellung. Wir werden uns auch in Zukunft dafür einsetzen, dass geschlechtergerechte Sprache in Gevelsberg Alltag wird.

Die Einkommensarmut hat in den letzten Jahren in Gevelsberg weiter zugenommen und liegt über dem Durchschnitt des Ennepe-Ruhr-Kreises. Die Zahl der Kinder unter 6 Jahren, die Grundsicherungsleistungen nach dem SGB II (Hartz IV) erhalten, ist auf zuletzt 23,2 % angestiegen. Am höchsten war diese Quote in den Stadtteilen Vogelsang und Schnellmark, in den Stadtteilen Berge und Haufe ist die Quote ebenfalls überdurchschnittlich.

Arbeitslosigkeit, Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen und erhöhtem Armutsrisiko führen zu Ausgrenzung und zeigen sich nicht nur in einem Mangel an Geld, sondern gerade auch bei Kindern in einer Einschränkung ihrer Erfahrungs- und Lernmöglichkeiten. Die Bekämpfung der Kinder- und Jugendarmut ist und bleibt eine der dringendsten Aufgaben für die nächsten Jahre.

Wir wollen konkret für Gevelsberg:

  • Quartiersbezogene Wohn- und Pflegeangebote und neue Wohnformen ausbauen sowie individuelle Unterstützungslösungen für ein Leben zu Hause entwickeln.
  • Die Unterstützung und Begleitung von Menschen bei der Gestaltung des Zusammenlebens von Jung und Alt in ihrem Stadtteil mit dem Ziel, die Lebenssituation aller im Stadtteil zu verbessern.
  • Ein Mehrgenerationenhaus und bei der Sanierung bzw. Neugestaltung von Spielplätzen möglichst Mehrgenerationenflächen schaffen.
  • Die Teilhabe an sozialen, kulturellen und sportlichen Angeboten für alle Altersgruppen, vor allem auch für finanzschwache Gevelsberger*innen.
  • Die erfolgreiche, wichtige Arbeit der Gleichstellungsbeauftragen auch für die nächsten Jahre finanziell sicherstellen und stärken.
  • Mehr Frauenförderung in der Stadtverwaltung.
  • Eine geschlechtergerechte Sprache in allen Veröffentlichungen und offiziellen Bezeichnungen der Stadt.
  • Gevelsberg als „Sicheren Hafen für besonders schutzbedürftige Menschen“ sowie die freiwillige Aufnahme von besonders schutzbedürftigen Geflüchteten (Kinder und Jugendliche).
  • Die Sicherung und den Ausbau von Angeboten der Sprachförderung für Zugewanderte.
  • Die Beteiligung und Betreuung ausländischer Mitbürger*innen und Geflüchteter verbessern.
  • Die Teilhabe an sozialen, kulturellen und sportlichen Angeboten für alle Altersgruppen vor allem auch für finanzschwache Gevelsberger*innen.
  • Die Gleichstellungsstelle stärken (Aufbau eines Gender- und Diversity-Managements).
  • Zur Inklusion einen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zusammen mit Menschen mit Behinderung und Selbsthilfegruppen erstellen.