"Steingarten" vor dem Rathaus

Erarbeitung eines Hitzeaktionsplans

Sehr geehrter Herr Jacobi,

die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt, für die kommende Ratssitzung am 08.09.22 folgenden Beschluss zu fassen:

Die Verwaltung wird beauftragt, einen lokalen Hitzeaktionsplan zu erarbeiten, um die negativen und zum Teil lebensbedrohlichen Auswirkungen von Hitzewellen auf die Bevölkerung zu minimieren. Dieser Hitzeaktionsplan soll konkrete Maßnahmen aufzeigen, wie z.B. Verschattungskonzepte für den öffentlichen Raum, eine hitzeresiliente Innenstadt-, Dach- und Fassadenbegrünung, die Einrichtung öffentlicher, kostenloser Trinkwasserspender, aber auch, wie Frühwarnsysteme für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen umgesetzt werden können.

Begründung
Schon seit vielen Jahren führt der Klimawandel auch in Deutschland zu starken klimatischen Veränderungen und zu extremen Wetterereignissen, wie z.B. Dürre und Hitze im Sommer, welche Bürger*innen, Schulen, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Institutionen usw. vor stetig größer werdende Herausforderungen stellt. Dazu gehören auch Hitzeperioden, welche in den vergangenen Jahren in Gevelsberg zu erleben waren. 13 der vergangenen 20 Jahre zählten in NRW zu den wärmsten Jahren seit Aufzeichnungsbeginn.

Solche Hitzewellen gehen einher mit negativen Auswirkungen für unsere Umwelt und belasten vor allem auch den menschlichen Organismus. So kommt es bei Hitzewellen bundesweit zu einem Anstieg von Todesfällen und Krankheiten in Zusammenhang mit der Hitze, so z. B. Hitzschläge, Dehydrierung und Herz-Kreislauferkrankungen.

Hitzeaktionspläne helfen, die Auswirkungen extremer Hitze zu begrenzen, die Folgen zu minimieren und damit Erkrankungen und Sterbefälle zu verhindern. Sie beinhalten sowohl langfristige als auch kurzfristige Maßnahmen. Zu den mittelfristigen bis langfristigen Maßnahmen zählen zum Beispiel Änderungen in der Gestaltung von Städten und Gemeinden und der Umsetzung in der Bauleitplanung wie z.B. Vorgaben zur Dachbegrünung und Entsiegelung in neuen B-Plänen oder mehr Begrünung und Entsiegelung im öffentlichen Raum bei der Neu- und Umgestaltung von Plätzen. Ebenso ist der Klimawandel bei der Neuerstellung oder Dämmung von Gebäuden zu berücksichtigen. Kurzfristiger können Maßnahmen zur Verschattung z.B. in der Mittelstraße auf dem Platz vor der VHS umgesetzt werden. Aber auch Pläne für Handlungsabläufe in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen oder Informationen für Bürger und Bürgerinnen sind wichtige Bausteine eines Hitzeaktionsplans.
Ab 05.08.2022 gab das Umweltministerium NRW bekannt, für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen insgesamt 2 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung zu stellen, da das Umweltministerium dies als elementare, wichtige Aufgabe für die Kommunen ansieht.

 

Mit freundlichen Grüßen

Wolfram Thiel
-Fraktionsvorsitzender-

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