Wie sicher sind die Radwege in Gevelsberg?

Von einer Anwohnerin der Kölner Straße wurden die Ratsfraktionen in Gevelsberg auf die gefährliche Situation für Fahrradfahrer*innen durch schlechte Beschilderung und Fahrbahnmarkierungen und fehlende Sicherheitsmaßnahmen u.a. an Haus- und Firmeneinfahrten aufmerksam gemacht.
Am 11. August hat sich Bürgermeisterkandidat Felix Keßler, der vom Parteienbündnis „Gevelsberg Gemeinsam“ unterstützt wird, zusammen mit Lokalpolitiker*innen des Bündnisses vom akuten Handlungsbedarf in dieser Angelegenheit überzeugt. Um die Probleme der Radfahrer*innen im Bereich Kruiner Tunnel bis zum Nirgena von fachkundiger Seite geschildert zu bekommen, wurde auch Georg Schäfer, Sprecher des Fachforums Radverkehr der Zukunftsschmiede Gevelsberg, eingeladen. Das Fachforum hatte bereits vor 2 Jahren den Stadtplaner*innen von Gevelsberg die Probleme geschildert und Verbesserungsvorschläge gemacht.

Bestehende Probleme:

  • Es besteht eine undurchsichtige Querungsregelung für Radfahrer*innen über die ehemalige B7. Schilder sind für die Radfahrer*innen nicht eindeutig erkennbar, weil sie teils zugewachsen oder zu hoch angebracht sind. Autofahrer*innen werden nicht darauf hingewiesen, dass Radfahrer*innen die Fahrbahn kreuzen können.
  • Bei den Einmündungen zur Brüggerfelder und Ennepestraße muss den aus diesen Straßen herausfahrenden Fahrzeugen, z.T. LKW, deutlicher signalisiert werden, dass hier Radfahrer*innen die Einmündungen kreuzen können. Das ginge beispielsweise durch farbliche Markierungen der Radwegefläche.
  • Durch die gestiegene Zahl an Radfahrer*innen kommt es immer häufiger zu Konfliktsituationen auf dem kombinierten Rad-Gehweg.
  • Außerdem hat der Regionalverband Ruhr (RVR) diesen Radweg in seinem „Regionalen Radwegenetz für die Metropole Ruhr“, das im Juni 2019 vom sogenannten Ruhrparlament verabschiedet worden ist, in die zweithöchste Kategorie eingestuft. Der RVR hat dafür den Deutschen Fahrradpreis 2019 in der Kategorie Infrastruktur erhalten. Die Kölner Straße ist darin als regionale Radhauptverbindung (Strecke 130) enthalten, die Betonung liegt hier auf „Haupt-„, das kommt in der Rangliste direkt nach dem Radschnellweg. „Das bedeutet, hier ist mittelfristig ein großzügiger Ausbau erforderlich“, ist Georg Schäfer überzeugt.

Felix Keßler sieht an der Kölner Straße drei wichtige Handlungsstränge:

  1. Es muss ein Konzept für ein sicheres Nebeneinander von Radfahrer*innen, Fußgänger*innen und Anwohner*innen erstellt werden, das nicht am Kruiner Tunnel endet, sondern auch Ennepetal einbezieht. Nach seiner Wahl wird Herr Keßler sich mit der Ennepetaler Bürgermeisterin über eine sichere Radwegeverbindung entlang der alten B7 abstimmen. Felix Keßler ist überzeugt: „Nur mit einer für Radfahrer*innen sicheren Verbindung können mehr Verkehrsteilnehmer*innen überzeugt werden, anstatt mit dem Auto, das Rad für Fahrten im Nahbereich zu nutzen“.
  2. Der Handlungsstrang, den die Stadt Gevelsberg bearbeiten muss, ist die Absicherung der Querungen an der Brüggerfelder und Ennepestraße. „Das kann kurzfristig markiert werden“, ist sich der Bürgermeisterkandidat von „Gevelsberg Gemeinsam“ sicher. Außerdem sollte den Anwohnern klar signalisiert werden, wenn es Ihre Verantwortung ist, den Gehweg freizu-schneiden. Ansonsten müssen die Technischen Betriebe dieses regelmäßig erledigen.
  3. Die Querungen der alten B7 sind in der Verantwortung des Straßenbaulastträgers, „Straßen NRW“. Hier müssen dringend Gespräche geführt werden, um die Querung für die Radfahrer*innen eindeutiger und vor allem sicher zu machen. „Denkbar ist eine farblich markierte Querung für beide Richtungen an einer Stelle. Gleichzeitig muss den Autofahrer*innen die potentielle Gefahr von querenden Radfahrer*innen auch deutlich anzeigt werden. Hier muss die Stadtverwaltung deutlich initiativ werden und „Straßen NRW“ von der dringenden Notwendigkeit dieser Verbesserung überzeugen. „Ich werde mich direkt nach meiner Wahl darum kümmern“, betont Felix Keßler.

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