Das Plangebiet „Auf der Onfer“ in Gevelsberg befindet sich in unmittelbarer Nähe einiger Siedlungskerne. Es beinhaltet Wiesen und Felder, die durch biologisch wertvolle Hecken unterteilt werden, sowie über 200 Jahre alte Bäume. Dieses Landschaftsschutzgebiet prägt den ursprünglichen dörflichen Charakter des Gevelsberger Ortsteils Silschede.


Seit Jahrzehnten hat sich hier eine attraktive Wohngegend mit großem Naherholungswert entwickelt. Das Gebiet ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Die Wanderwege der Umgebung werden rege genutzt und in der Nähe besteht ein Anschluss an den Radweg „von Ruhr-zu-Ruhr“.
Eine gewerbliche Bebauung würde die Lebensqualität der angrenzenden Siedlungen negativ beeinflussen. Neben eventuellen direkten Emissionen würde die zunehmende Verkehrsbelastung zu einer Steigerung der Lärm-, Feinstaub- und Stickoxidbelastung führen. Der Erholungswert angrenzender Naherholungsgebiete würde reduziert.
Die kleinbäuerlich strukturierte Feldwirtschaft mit ihren Hecken, Feldgehölzen und Einzelbäumen stellt schützenswerte Rückzugsgebiete für heimische Tierarten dar. Untersuchungen weisen einer solchen Landschaft im Allgemeinen eine hohe ökologische Bedeutung zu. In diesem speziellen Fall wäre sie näher zu untersuchen.
Auch der Quellbereich eines Bachlaufs sollte als ökologisch wertvoll betrachtet werden. Naturbelassene oder naturnahe Kleingewässer bieten Lebensräume, die immer seltener werden und daher schützenswert sind.
Naturliebhaber*innen finden hier im Ortsteil Silschede unterschiedliche, intakte Ökosysteme (Hangschluchtwald, kleine Fließgewässer, Sümpfe etc.), welche selten geworden sind. Aus unserer Sicht stellt das Plangebiet einen wichtigen Baustein im Biotopverbund dar. Außerdem befinden sich im Plangebiet zwei Naturdenkmäler.
Wichtige Leistungen für Mensch und Umwelt erbringen auch Böden. Zum Beispiel dienen Böden als Filter und Speicher für Niederschlagswasser. So weist auch das Umweltgutachten schutzwürdige Böden mit sehr hoher Funktionserfüllung aus. Die Flächeninanspruchnahme ist auch aus dieser Sicht abzulehnen.
Wie bereits im Gutachten dargestellt, darf die klimaökolgische Bedeutung des Gebietes nicht übersehen werden. Vor allem die Bewohner*innen des östlich gelegenen Siedlungskerns würden unter den negativen Auswirkungen für das Kleinklima leiden.
Großflächige Industrie- und Gewerbeansiedlung ist auf alten Industriestandorten oder belasteten Flächen im Sinne des Flächenrecyclings gut nachvollziehbar, auf bisher unbelasteten Freiflächen wie „Auf der Onfer“ würden Jahrhunderte alte Kulturräume, Landwirtschafts- und Naturflächen zerstört, was sich negativ auf Klimawandel und Artenvielfalt auswirken würde. In der Abwägung zwischen Wirtschaftsförderung und Naturschutz muss für die Fläche „Auf der Onfer“ und die zwei weiteren Flächen im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis die Entscheidung zu Gunsten des Naturschutzes ausfallen. Es sollten in jedem Fall erhebliche Gründe vorliegen, weitere Flächen zu verbrauchen.
Diese Gründe sind für das Gebiet „Auf der Onfer“ keinesfalls erkennbar.
Die Gevelsberger GRÜNEN lehnen diese vom RVR im Regionalplan geplante Ausweisung daher klar ab.

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